
Die Zahl der Nichtschwimmer im Grundschulalter hat sich binnen fünf Jahren verdoppelt. So eine Forsa-Umfrage für die Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Dafür ist aber nicht nur die ausgefallene Schwimmausbildung während der Corona-Pandemie verantwortlich.
„Es ist nicht die Verantwortung der Bildungseinrichtungen, sondern der Eltern, ihren Kindern die Grundfähigkeiten für angstfreies Schwimmen zu vermitteln“, ist Jan Gundlach, Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe Burgdorf, sehr deutlich.


Diesem durchaus gefährlichen Trend möchten die „Nichtschwimmerwochen“, die vor drei Jahren von der Rudolf-Bembenneck-Gesamtschule (RBG) in Kooperation mit dem Gymnasium Burgdorf und dem örtlichen DLRG initiiert worden waren, entgegenwirken.
Am heutigen Donnerstag, 26. Juni 2025, fand zu diesem positiven Präventionsprojekt ein Pressegespräch im Hallenfreibad „Am Nassen Berg“ statt. Dass dieses Vorhaben äußerst sinnvoll war, machte die Aussage von RBG-Fachbereichsleiter „Sport“, Sven Marks, klar: „Wir haben vor vier Tagen mit 28 Schülern des 5. Jahrgangs angefangen, die alle Nichtschwimmer waren. Bis heute haben 20 von ihnen das angestrebte Minimalziel Frühschwimmerabzeichen (Seepferdchen) oder das Bronzene Schwimmabzeichen (Freischwimmer) erreicht.“
Unter den Teilnehmern waren auch acht Kinder der Burgdorfer Förderschule am Wasserwerk. Zwei von ihnen sind nun „Seepferdchen“. Einen großen Erfolg konnte auch Gymnasialsportlehrer Thomas Kessel-Perschke verbuchen: „Von unseren insgesamt 57 Teilnehmern des 6. Jahrgangs sind rund 90 Prozent durchs Ziel geschwommen.“
Am Ende der „Nichtschwimmerwochen“ bedankten sich Jan Gundlach, Thomas Kessel-Perschke und Sven Marks bei dem jugendlichen Betreuerteam, darunter die DLRG-Bundesfreiwilligendienstleistenden (BuFDis) Leon Groß und Tim Utermark, mit jeweils einem Gutschein für das Burgdorfer Hallenfreibad.
Es müsse seitens der Politik, der Kommunen und der Eltern dafür Sorge getragen werden, dass jedes Kind am Ende der Grundschule sicher schwimmen kann. Deswegen sprechen sich Schwimmvereine und -verbände sowie die DLRG gegen weitere Schließungen von Badeanstalten aus. Im Gegenteil – sie fordern, den Erhalt von Schwimmbädern zur kommunalen Pflichtaufgabe zu machen. Dafür braucht es aber auch deutlich mehr Investitionen von Bund und Ländern in die Sportinfrastruktur.