Tag der Deutschen Einheit in Sorgensen: Feierstunde auf der Bürgerwiese

Am Naturdenkmal auf der Bürgerwiese in Sorgensen, in der Mitte zu sehen die Eiche als Symbol für das wiedervereinigte Deutschland, wurde eine Feierstunde zum Tag der Deutschen Einheit mit anschließenden Gesprächen begangen.
Foto: Bastian Kroll

Es ist mittlerweile eine feste Tradition, dass der Tag der Deutschen Einheit auf der Sorgenser Bürgerwiese begangen wird. Der Bürgerverein sowie die Stadt Burgdorf laden jedes Jahr am 3. Oktober zu einer Feierstunde ein – so auch am heutigen Freitag, 3. Oktober 2025.

„Es gibt heute zwei Jubiläen zu feiern: Das 10. Mal hier am Naturdenkmal auf der Bürgerwiese und den 35. Tag der Deutschen Einheit“, sagte Gero von Oettingen, der vor zehn Jahren die Schaffung des Naturdenkmals mit initiiert hatte. Dieses besteht aus drei Bäumen: Die Kiefer symbolisiert die DDR, die Buche die frühere BRD und die Eiche das wiedervereinte Deutschland. „Ich freue mich, dass es so gut angenommen wird“, betonte von Oettingen.

Der verhinderte Ortsvorsteher von Sorgensen, Fritz Harke, wurde von Jörg Neitzel, Ortsvorsteher von Dachtmissen, vertreten. Er begrüßte die rund 20 Gäste auf der Bürgerwiese, darunter auch Burgdorfs Bürgermeister Armin Pollehn und die erste stellvertretende Bürgermeisterin Andrea Buhndorf. Neitzel erinnerte an eine Umfrage vom Vorjahr, nach der noch 51 Prozent der Befragten die Frage „Sind wir ein Volk?“ mit Ja beantworteten. In diesem Jahr seien es nur noch 35 Prozent. „Wir sind eins“, unterstrich er. „Ich kann diese Ressentiments von Ossis und Wessis nicht mehr hören. Es war ein großer Sprung damals, und es war klar, dass es nicht einfach wird. Heute stehen wir zusammen hier, und ich habe kein Problem damit, ob jemand aus dem Osten oder Westen kommt.“

Bürgermeister Armin Pollehn griff das Thema auf: „Es gibt auch Bayern, Hessen und Niedersachsen.“ Mit dem Tag der Deutschen Einheit seien nicht nur Mauern aus Beton gefallen, sondern auch Mauern aus Misstrauen und Angst. Es sei ein historischer Tag gewesen im Jahr 1990. Doch er fragte auch: „Wie weit sind wir gekommen?“ Pollehn zitierte aus einer Studie, nach der drei Viertel der Menschen im Osten angeben, dass das Land nicht wirklich zusammengewachsen sei. Zugleich würden allerdings auch ebenso viele betonen, dass dieses das Land nicht spalte. Probleme entstünden weniger aus der damaligen Wiedervereinigung, sondern aus heutigen Gegebenheiten wie Migration, sozialen Unterschieden und parteipolitischen Konflikten, die das Gefühl des Zusammenhalts schwächten.

„Die Einheit ist kein abgeschlossener Zustand“, sagte Pollehn. „Wir müssen weiterhin daran arbeiten. Wahre Einheit kommt auch nicht aus politischen Beschlüssen, sondern durch menschliche Begegnungen.“ Er sei stolz auf das, was erreicht wurde, und betonte: „Diese Geschichte wird weitergeschrieben.“

Nach dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne klang die Feierstunde bei kühlen Getränken aus, wobei die anwesenden Gäste das Gespräch suchten und eben diese menschlichen Begegnungen stattfanden.

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