
10.000 Euro mehr müssen die Burgdorfer Vereine in diesem Jahr für Energie- und Wasserkosten im Rahmen der Hallennutzung aufbringen. Grund ist das Haushaltssicherungskonzept aus dem Jahr 2015, das diese Mehrumlage vorschrieb. Obwohl die Verbräuche durch energetische Maßnahmen oder geändertes Nutzerverhalten gesunken sind, stiegen die Kosten jedoch enorm, berichteten Simone Bröer und Nadine Wolthusen von der Gebäudewirtschaft der Stadt Burgdorf am gestrigen Montag, 1. Dezember 2025, im Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport der Stadt Burgdorf.
Vor allem der Bereich der Wärmekosten sei zwischen 2019 und 2024 um gut und gerne 50 Prozent gestiegen, wie anhand mehrerer städtischer Gebäude aufgezeigt wurde. Bis zum Jahr 2019, bis zur Corona-Pandemie, wurden die Vereine mit etwa 25.000 Euro an den Energiekosten beteiligt, anschließend wurde diese Beteiligung ausgesetzt.
Nun müssen nach dem Haushaltssicherungskonzept 10.000 Euro mehr eingenommen werden. Bei Kosten von rund 122.000 Euro im Jahr sollen die Vereine circa 35.000 Euro tragen. Da die Vereine die Kosten nicht komplett tragen müssten, sei dies auch eine indirekte Sportförderung, betonte Nadine Wolthusen. Herangezogen werden Nutzer von Sporthallen, aber auch unter anderem kleinere Einheiten wie Gymnastikräume.
Der Erste Stadtrat Michael Kugel betonte, man wolle bewusst keine Vollkostendeckung. Von der bisherigen 80% Förderquote würde es nun auf knapp über 70 Prozent gehen. „Wir wollen angemessene und nicht überfordernde Beteiligungen“, so Kugel.
Nadine Wolthusen erklärte, die Stadt wolle weg vom sogenannten Duschgroschen, den es seit 2005 gebe. „Dieser ist nicht mehr zeitgemäß.“ Vielmehr versuche die Stadt eine sozialverträgliche Kostenbeteiligung, bei der Jugendliche weniger zahlen müssen als etwa Erwachsene, und auch das Verursacherprinzip gelte: Wer Hallenzeiten buche und sie nutze, müsse zahlen, wer welche buche und nicht mindestens 48 Stunden vorher absage und nicht nutze, zahle ebenso. Hier wird auch ein Erziehungseffekt erwartet, nicht benötigte Hallenzeiten für andere freizugeben, da sonst Kosten umgelegt würden.
Im Verhältnis seien die vorgeschlagenen Kostensätze, auf 1,22 Euro pro Stunde für Erwachsene und 0,35 Euro pro Stunde Nutzungszeit für Kinder und Jugendliche, nicht so sehr gestiegen wie die reale Kostensteigerung. Andere Kommunen würden zudem neben den Energiekosten in die Stundensätze auch noch die Kosten für Hausmeister und Abschreibungen einrechnen, wie es die Stadt Lehrte mache. Zudem würden andere Kommunen auch die Reinigungskosten umlegen. Dies geschehe in Burgdorf nicht. In Lehrte sei der Stundensatz allgemein bei 2,02 Euro.
Die politischen Vertreter werden den Vorschlag der Stadt nun überstellt bekommen und im Frühjahr 2026 darüber im Ausschuss beraten. Die Gebühren sollen rückwirkend zum 1. Januar 2025 erhoben werden.
