
Burgdorf hat am heutigen Sonnabend, 24. Mai 2025, zum zweiten Mal den Christopher-Street-Day (CSD) gefeiert. Veranstaltet vom Verein „Burgdorf ist bunt“ zog ab 14 Uhr ein bunter Demonstrationszug vom Bahnhof über die Gartenstraße, Wallgartenstraße, Hannoversche Neustadt, Vor dem Celler Tor und Marktstraße zum Spittaplatz, wo eine Kundgebung mit Redebeiträgen, Musik und Infoständen stattfand. Trillerpfeifen, Musik und bunte Fahnen lockten viele Schaulustige an die Straßenränder, die sich das eindrucksvolle Spektakel nicht entgehen lassen wollten. Die Veranstaltung verlief friedlich, viele der rund 300 Teilnehmer zeigten große Freude an der Demonstration und genossen die ausgelassene, solidarische Stimmung.



Der Christopher-Street-Day ist eine politische Demonstration und zugleich ein Fest für lesbische, schwule, bisexuelle, transgeschlechtliche, intergeschlechtliche und queere (LSBTIQ*) Menschen. Er steht für Gleichberechtigung, Akzeptanz und das selbstbestimmte Leben in Vielfalt.
Leonie aus dem Organisationsteam erinnerte in ihren Begrüßungsowrten auf den Spittaplatz an die Ereignisse des Vorjahres, als die vor dem Rathaus gehisste Pride-Fahne in einer nächtlichen Aktion heruntergerissen und verbrannt worden war. „In diesem Jahr hängen dort nun drei Fahnen. Wir sind dreimal so entschlossen und drei Mal so laut“, sagte sie. Sie bedankte sich bei allen Unterstützern – vom Organisationsteam über die Stadtverwaltung und die Region bis hin zu den vielen Teilnehmern. „Zeigt Flagge und seid laut. Liebt, wen ihr liebt, und lebt, wie ihr lebt“, rief sie den Menschen auf dem Platz zu. „Der CSD ist ein Teil von Burgdorf.“



Auch Burgdorfs Bürgermeister Armin Pollehn war auf dem Spittaplatz anwesend und sprach den Anwesenden Mut zu: „Es geht um Gleichberechtigung und Vielfalt sowie auch den Mut zu zeigen, anders zu sein. Mut wird dabei aber leider nicht immer belohnt.“ Er erinnerte ebenfalls an den Vorfall vom vergangenen Jahr: „Das war nicht nur ein Angriff auf ein Stück Stoff, sondern auf eine weltoffene und menschliche Gesellschaft.“ Er betonte, dass Burgdorf sich nicht einschüchtern lasse. „Wir stehen gegen Hetze und Ausgrenzung“, sagte Pollehn unter großem Applaus und erklärte weiter: „Das steht auch für die Demokratie und lebt vom Miteinander.“ Er bedankte sich ausdrücklich bei dem Verein „Burgdorf ist bunt“ für dessen gesellschaftliches Engagement: „Ich bin froh und stolz, ein Bürgermeister einer solchen Stadt zu sein. Der CSD ist keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung. Es heißt nicht nur ‚Burgdorf ist bunt‘, sondern ‚Burgdorf bleibt bunt‘.“

Im Anschluss an die Reden wurde auf dem Spittaplatz gemeinsam gesungen. Informationsstände unter anderem vom Andersraum, ProPlusNord, Checkpoint Hannover und den Omas gegen Rechts ergänzten das Programm und gaben Raum für Gespräche und Austausch.
Auch wenn die Teilnehmerzahl in diesem Jahr etwas unter der des Vorjahres lag, zeigten sich die Veranstalter sehr zufrieden mit der positiven Resonanz und dem friedlichen Verlauf. Die Veranstaltung sendete ein starkes Zeichen für Vielfalt und Zusammenhalt aus – mitten in Burgdorf.
































