Stadtführung „Jüdisches Leben in Burgdorf“: Als der Antisemitismus das Alltagsleben vergiftete

Stadtmarketiung Burgdorf lädt zur Stadtführung "Jüdisches Leben in Burgdorf" ein

Stadtmarketing Burgdorf (SMB) schlägt am Sonntag, 6. Juli 2025, ein neues Kapitel seiner Stadtführungen auf. Im Mittelpunkt steht dieses Mal „Jüdisches Leben in Burgdorf“. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Wicken-Thies-Brunnen auf dem Spittaplatz. Teilnehmerkarten gibt es bei Bleich Drucken und Stempeln, Braunschweiger Straße 2 in Burgdorf, Telefon 05136/1862.

Die von Dagmar Bendig geleitete Führung erinnert an eines der dunkelsten Kapitel der Burgdorfer Geschichte. Wie in ganz Deutschland trugen die 1933 an die Macht gelangten Nationalsozialisten die Verantwortung dafür, dass Burgdorfer Einwohner jüdischen Glaubens unter zahlreichen Repressionen litten und sich willkürlichen Anfeindungen durch die Handlanger des Regimes ausgesetzt sahen. Als wehrlose Opfer eines absurden Antisemitismus blieb ihnen keinerlei Möglichkeit, den bisher gewohnten Lebensalltag unbehelligt fortzusetzen und sich der drohenden Deportation in ein Vernichtungslager zu entziehen.

In der Führung geht es darum, die Aufmerksamkeit auf das Schicksal der früher in der Stadt lebenden jüdischen Mitbürger zu richten und auf die lange Tradition des jüdischen Glaubens hinzuweisen. Dagmar Bendig stellt den Teilnehmern Örtlichkeiten vor, an den sich bis in die 1930er Jahre jüdisches Leben abspielte. Darunter befand sich die bis 1934 genutzte Synagoge, deren ehemalige Räumlichkeiten 2008 eine neue Bestimmung als KulturWerkStadt fanden. Eine Gedenktafel weist darauf hin, dass das Museum einmal als Stätte des Gebetes fungierte. An die Häuser, in denen Einwohner jüdischen Glaubens lebten, erinnern seit 2006 „Stolpersteine“, die als Messingplatten flach im Bürgersteig eingesetzt worden sind und Inschriften mit den Namen sowie Angaben über das weitere Schicksal der Bewohner enthalten. Die Führungsteilnehmer erfahren, welche dramatischen Lebensläufe sich hinter Familiennamen wie Cohn, Rosenberg und Moosberg verbergen.

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