Dieses Wochenende fuhren die Leichtathleten Amalia Stadnichuk (W 14) sowie Bela Lehmann und Jonne Peters (beide M13) von der TSV Burgdorf ins Stadion nach Oldenburg zu den Landesmeisterschaften der U16. Beide Jungs starteten aufgrund ihrer herausragenden Leistungen in dieser Saison einen Jahrgang höher und durften schon mal Erfahrungen bei großen Meisterschaften sammeln. Hier weht doch ein anderer Wind als bei familiären Sportfesten in der näheren Umgebung. Die Kampfrichter sind etwas strenger, es gibt Sammelplätze vor den einzelnen Disziplinen, die Konkurrenz ist stärker und auch die eigene Nervosität ist meistens etwas höher als sonst üblich. Aber die drei TSV-Athleten schlugen sich hervorragend. Zwei Titel, drei Vizetitel, einmal Platz 3, Platz 4 und Platz 6, drei neue Vereinsrekorde, ein neuer Kreisrekord und fast ausschließlich persönliche Bestleistungen waren die starke Ausbeute für die TSV Burgdorf.
Jonne Peters eröffnete den Sonnabend mit dem Halbfinale in der für ihn ungewohnten 100-Meter-Strecke. Normalerweise läuft er in seiner Altersklasse nur 75 Meter. Mit einer sehr guten Zeit von 12,89 Sekunden und persönlicher Bestleistung konnte er sich sogar für das Finale qualifizieren. Hier ging ihm am Schluss dann etwas die Luft aus und die Uhr stoppte bei 13,25 Sekunden. Ein starker Platz 6 war dennoch der Lohn.
Dann stieg Amalia Stadnichuk ins Geschehen ein. Beim Kugelstoßen war sie Favoritin, doch auch diese Bürde muss man erstmal nach Hause bringen. Im zweiten Versuch gelang ihr ein Stoß über 11,02 Meter, lediglich 8 Zentimeter unter ihrer bisherigen Bestmarke. Diese Weite reichte dann für den Meister-Titel. Auch im Diskuswurf konnte sie sich eigentlich nur selber schlagen. Ein Wurf flog sogar etwa 35 Meter, jedoch hob der Kampfrichter die rote Fahne, denn sie war knapp mit dem Fuß übergetreten. Dann folgte eine tolle Serie von Würfen über 31 Meter. Im fünften Versuch flog die 1-Kilogramm-Scheibe am weitesten auf 33,89 Meter. Das bedeutet für sie Landesmeisterin, persönliche Bestleistung, Vereinsrekord, Kreisrekord und Platz 6 in Deutschland. Nächste Woche geht es für sie nach Rostock zu den Norddeutschen-Meisterschaften.
Parallel war Jonne inzwischen beim Weitsprung dran. Vorher war klar, für das erhoffte Finale waren 5 Meter nötig. Vergangene Woche hatte Jonne sich beim Weitsprung mit drei ungültigen Versuchen noch den möglichen Bezirksmeistertitel genommen. Aber in Oldenburg zeigte er aus welchem Holz das Talent wirklich geschnitzt ist. Gleich im ersten Versuch sprang er wie von den Trainern gefordert vor dem Brett ab und sprang dennoch sensationell mit 5.39 Meter neue persönliche Bestleitung und Vereinsrekord. Im zweuten Versuch legte er sogar noch einen drauf, 5,49 Meter. Diese Weite reichte am Ende zum 3. Platz im Feld der 14-jährigen (Platz 1 in Niedersachsen in seiner Altersklasse).
Den Abschluss des ersten Tag bildete Bela Lehmann mit dem abschließenden 800-Meter-Lauf. Aufgrund des starken Teilnehmerfeldes (18), entschloss sich die Wettkampfleitung zwei Zeitläufe zu absolvieren. Bela Lehmann war zum Glück aufgrund seiner starken Vorleistung im stärkeren zweiten Lauf und konnte so auf die bärenstarke Siegerzeit von 2:18,89 Minuten im ersten Lauf reagieren. Jedes Taktieren war somit vom Plan genommen, jetzt war die Devise: Tempo bolzen, Kurs auf Bestzeit. Bela Lehmann setzte die vorher besprochene Taktik in außergewöhnlicher Manier um, saugte sich auf den letzten 300 Metern an den Führenden heran und lief auf der Zielgeraden fast parallel neben dem Sieger den Schlussspurt.
Er wurde Vizemeister in 2:15,88 Minuten, was eine persönliche Bestzeit, neuer Vereinsrekord und Platz 1 in Niedersachsen in seiner Altersklasse bedeutet.
Beim gemeinsamen Abendessen fasste Bela Lehmann diesen grandiosen Tag passend zusammen: „Heute ist ein Rekordtag!“.
Beide Jungs stellten sich am darauffolgenden Sonntag nun dem Hürden-Sprint. Eine wirklich große Leistung, da bei den 14-Jährigen sowohl der Abstand zwischen den Hürden, als auch die Hürdenhöhe wächst und trotzdem können sich unsere beiden Athleten mit den Besten aus Niedersachsen messen. Beide qualifizierten sich mit ausgezeichneten Leistungen für das Finale. Hier konnten beide nochmal ihre bisherigen Bestmarken deutlich verbessern. Bela Lehmann lief in 13,40 Sekunden auf den starken 5. Platz und Jonne Peters in erstklassigen 12,55 Sekunden auf Platz 2 und ist somit Vizemeister.
Amalia Stadnichuk startete noch in ihrer schwächsten Wurf-Disziplin dem Speerwerfen. Nach dem vierten Versuch stand sie mit 29,89 Metern und neuer persönlicher Bestleistung noch auf Platz 1, nach dem fünften Versuch hatte die Favoritin aus Eimbeckhausen jedoch in einem Wurf ihre Nerven im Griff und setzte sich mit über 33 Meter an die Spitze. Amalia wurde Vizemeisterin.
Jonne Peters startete im Hochsprung den letzten Wettkampf für unsere TSVer. Seine erst vor kurzem aufgestellte Bestmarke von 1,60 Meter konnte er an diesem Tag nicht ganz abrufen. Wahrscheinlich auch ein Tribut an die große Hitze der beiden Wettkampftage. Mit 1,52 Meter belegte er schließlich Platz 4. Seine drei Versuche über 1,57 Meter zeigten jedoch, dass es wahrscheinlich bald wieder höher gehen kann.
Vielleicht schon kommenden Mittwoch bei den TSV-Vereinsmeisterschaften.
