
Die Landtagsabgeordnete Thordies Hanisch (SPD) hat den Hauptsitz und Produktionsstandort der Hannoverschen Kaffeemanufaktur in Burgdorf besucht. Begleitet wurde sie dabei vom Vorsitzenden der Burgdorfer SPD, Julian Kienast.
Der Besuch startete mit einer Führung durch die Produktionsstätte des Unternehmens in Burgdorf. 10 der rund 60 Mitarbeiter sind hier in der Produktion vor Ort tätig. In Burgdorf wird Rohkaffee aus aller Welt zu mehr als 40 Kaffeesorten verarbeitet. Eine längere Röstzeit bei niedriger Temperatur als im industriellen Kaffeehandel, eine besondere Auslese und keine lange Lagerhaltung beim Rohkaffee: so wird man hier dem Begriff Manufaktur gerecht.
Im Gespräch mit dem Geschäftsführer und Gründer Andreas Berndt berichtete dieser über die Herausforderungen seines Unternehmens im speziellen und in der der Kaffeebranche allgemein. Aber auch über die Besonderheiten seiner Manufaktur. Anfang des Jahres waren die Kaffeepreise sprunghaft nach oben geschossen. Gründe hierfür liegen im Klimawandel und der Weltwirtschaft sowie dem stärkeren Vordringen Chinas auf dem Kaffeemarkt. Andreas Berndt ist aber überzeugt: „Zu 70 Prozent verdienen hier gerade einige wenige sehr viel mit Spekulationen.“ Die Roh-Kaffeepreise haben sich zwischenzeitlich leicht stabilisiert, dennoch liegen noch ein paar herausfordernde Monate vor der Kaffeemanufaktur. Auch die im Vergleich zu den industriellen Kollegen sehr moderaten Preisanhebungen konnten die immensen Kostensteigerungen den bisherigen Erfolg der Kaffeemanufaktur nur teilweise kompensieren. In Burgdorf ist man trotzdem zuversichtlich und auf einem guten Weg sich weiter zu behaupten.
Die Qualität des erzeugten Kaffees fängt schon bei der Ernte in den Ursprungsländern an. „Es ist großartig, dass die Kaffeemanufaktur alle Lieferanten kennt und im Blick hat und dass hier auch bei den Sorten ohne weitere Siegel auf der Verpackung soziale und ökologische Standards stets großgeschrieben werden.“ so Thordies Hanisch.
Das soziale Engagement wird aber nicht nur in den Herkunftsländern, sondern auch vor Ort gelebt. Die Kaffeemanufaktur ist eines von zwei Unternehmen, welche in Burgdorf mit der Lebenshilfe kooperieren und dort auch produzieren. Julian Kienast hierzu: „Ich freue mich über dieses soziale Engagement, das für Burgdorf und die Menschen sehr wichtig ist. Vielen Dank dafür.“
Neben den großen Herausforderungen in der Kaffeebranche gibt es solche gelegentlich auch im Kleinen. Das Gespräch bot hier Möglichkeit zum Austausch über Alltägliches. Andreas Berndt führte speziell zum Problem der fehlenden Deklarationspflicht für Kaffee aus: „Nicht immer sind bürokratische Vorgaben schlecht oder von Nachteil. Denn nach gegenwärtiger Rechtslage ist Kaffee nicht deklarationspflichtig. Das bedeutet, bis zu 10 Prozent andere Bestandteile können sich in gemahlenen Kaffee befinden, wie etwa Wasser und Zellulose. Qualitativ hochwertig arbeitende Unternehmen, wie die Kaffeemanufaktur, können sich aufgrund der fehlenden Deklarationspflicht jedoch nicht von der industriellen Kaffeeproduktion abheben.
Thordies Hanisch findet: „Hier würde eine Deklarationspflicht den Richtigen helfen. Den Unternehmen, die besonders anspruchsvoll arbeiten und den Verbraucherinnen und Verbrauchern, die dann auch wissen, welche Qualität sie kaufen.“. Das sieht auch Geschäftsführer Berndt so.
Sowohl Hanisch als auch Kienast zeigten sich sehr angetan von der Führung und der Arbeit der Hannoverschen Kaffeemanufaktur. „Ich freue mich, ein solch engagiertes und mit großer Sorgfalt produzierendes Unternehmen in meinem Wahlkreis zu haben!“ schloss Hanisch.