BIOS warnt vor Neubaustrecke der Bahn – Auch Otze und Burgdorf massiv betroffen

Die Bürgerinitiative Otze Schiene (BIOS) kritisiert die aktuellen Pläne der Deutschen Bahn für eine neue Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Hamburg und Hannover scharf. Die vorgesehene Trasse über Soltau, Bergen und Celle würde auch die Region Burgdorf – insbesondere Otze und Ehlershausen – spürbar betreffen. In einem offenen Brief wendet sich BIOS daher an Politik und Öffentlichkeit, um vor den weitreichenden Folgen der Neubaustrecke (NBS) zu warnen und auf die drohenden Belastungen aufmerksam zu machen.

„Die Bahn suggeriert, die Neubaustrecke sei eine Entlastung – tatsächlich aber führt sie zu einer zusätzlichen Verdichtung des Bahnverkehrs. Auch in Otze und Burgdorf würde der Güterverkehr deutlich zunehmen“, sagt BIOS-Sprecher Arnim Goldbach. Er verweist darauf, dass die Bahn eine parallele Nutzung der bestehenden und der neuen Strecke plane. „Dann rollen die Züge künftig auf beiden Trassen – das bedeutet mehr Lärm, mehr Erschütterungen und mehr Einschränkungen für die Menschen vor Ort.“

Schon heute leiden viele Anwohner unter langen Schrankenschließzeiten und zunehmendem Lärm. In Ehlershausen kam es Ende Juni zu einem schweren Unfall am Bahnübergang. Die Belastung könnte sich durch die Pläne der Bahn noch deutlich verschärfen. Vor diesem Hintergrund bleibt eine zentrale Forderung der Bürgerinitiative der Bau eines Tunnels in Otze, der den Bahnverkehr unterirdisch führen und die Trennung des Ortsteils überwinden würde. Erste Schritte in diese Richtung wurden bereits unternommen: Vorvermessungen, Baugrundsondierungen und Verkehrserhebungen durch von der DB beauftragte Firmen sind erfolgt. Ein entsprechendes Tunnelkonzept wurde im Januar im Otzer Ortsrat vorgestellt.

BIOS sieht in der geplanten Neubaustrecke nicht nur ein ökologisch fragwürdiges Projekt mit hohem Flächenverbrauch, sondern auch eine Missachtung politischer Beschlüsse. „Die Bahn ignoriert nicht nur die Ergebnisse des Dialogforums Schiene Nord und den Bundesverkehrswegeplan, sondern auch die Wünsche und Sorgen der betroffenen Bevölkerung“, so Goldbach. Kritik kommt auch aus der Politik: CDU-Bundestagsabgeordneter Hendrik Hoppenstedt teilt die Einschätzung der Initiative, während sich einzelne SPD- und Grünen-Abgeordnete trotz gegenteiliger Beschlusslagen inzwischen für eine NBS ausgesprochen haben.

Gemeinsam mit rund 30 weiteren Bürgerinitiativen will BIOS den Widerstand gegen die NBS-Pläne weiter bündeln. Am Sonnabend, 17. August, ist ein sogenannter „Heidegipfel“ in Bispingen geplant – eine nicht-öffentliche Fachveranstaltung, die der Vorbereitung geplanter Protestaktionen im September dienen soll.

Weitere Informationen zur Arbeit der Initiative und zur geplanten Neubaustrecke sind unter www.bios-otze.de zu finden.

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