
Das Stadtmuseum Burgdorf, Schmiedestraße 6 in Burgdorf, widmet dem argentinischen Fußballidol Diego Armando Maradona eine eindrucksvolle Ausstellung: Unter dem Titel „Maradona – die Hand Gottes“ sind vom 17. August bis zum 14. September 2025 Fotografien des neapolitanischen Fotokünstlers Sergio Siano zu sehen. Zudem gibt es Einblicke in die Fußballgeschichte der 1980er Jahre, unter anderem über den aus Burgdorf stammenden Fußballer Bastian Hellberg, der in diesem Jahrzehnt in der Bundesliga aktiv war.
Die Schau ist ein Gemeinschaftsprojekt des Fußballmuseums Springe, VVV, Fördervereins Stadtmuseum und der Stadt Burgdorf. Zur Realisierung trägt als Hauptsponsor die H & A Immobilien GmbH bei. Weitere Unterstützer sind die Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung, Region Hannover und Stadtsparkasse Burgdorf. Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr sowie zum Verkaufsoffenen Sonntag am 7. September von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
Eine bildstarke Erzählung
Die Installation zeigt Maradona so, wie ihn die Menschen in Neapel erlebt und verehrt haben – als überlebensgroße Figur zwischen Volksheld und Identifikationsfigur. Sergio Siano hat über Jahre hinweg mit seiner Kamera dokumentiert, wie tief Maradona in das soziale und emotionale Gefüge der Stadt eingewoben war. Seine Aufnahmen zeigen nicht nur den Fußballer, sondern auch die Wirkung, die dieser Mann auf seine Mitmenschen hatte: an Häuserwänden, in Fan-Memorabilien, auf Altären, in Gesichtern. Entstanden ist eine bildstarke Erzählung von Verehrung, Stolz, Leidenschaft – und einem Lebensgefühl, das bis heute anhält.
Legendäres Handtor
Diego Maradona (1960–2020) zählt zu den größten Persönlichkeiten des Weltfußballs. Nach ersten Erfolgen in seinem Heimatland Argentinien und einem Intermezzo beim FC Barcelona wechselte er 1984 zum SSC Neapel, wo er sich zum Stadtidol entwickelte und bis 1991 verblieb. Mit dem Gewinn zweier italienischer Meisterschaften schrieb er dort Sportgeschichte – und gilt weit über den Fußball hinaus zur Symbolfigur für ein ganzes Lebensgefühl im Süden Italiens. Legendär bleibt sein Handtor im Viertelfinale der Fußball-WM 1986, das ihm den Beinamen „die Hand Gottes“ einbrachte.
Abschied aus Neapel
Nach seinem Abschied vom SSC Neapel im Jahr 1991 – nach sieben intensiven und emotionalen Jahren – geriet Diego Maradonas Karriere zunehmend in den Schatten seiner persönlichen Probleme. Ein positiver Drogentest und eine daraufhin verhängte 15-monatige Sperre markierten das abrupte Ende seiner Zeit in Italien.
1992 wechselte er nach Spanien zum FC Sevilla, konnte dort aber nicht mehr an seine früheren Leistungen anknüpfen. Es folgten kurze Stationen bei den argentinischen Klubs Newell’s Old Boys (1993) und Boca Juniors (1995–1997), wo er seine aktive Karriere schließlich beendete.
Als Nationaltrainer aktiv
Auch nach seinem Rücktritt blieb Maradona in der Öffentlichkeit präsent – teils als Kommentator, teils als Trainer, teils durch Schlagzeilen über seine gesundheitlichen und persönlichen Krisen. Zwischen 2008 und 2010 war er Trainer der argentinischen Nationalmannschaft, die er zur Weltmeisterschaft 2010 führte, dort aber im Viertelfinale ausschied. Später trainierte er verschiedene Vereine in Mexiko, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Argentinien.
Ein extremes Leben
Maradonas Leben war geprägt von Extremen: sportlichem Ruhm, exzessivem Lebensstil, gesundheitlichen Rückschlägen – aber auch ungebrochener Popularität in vielen Teilen der Welt. Am 25. November 2020 starb er im Alter von 60 Jahren in Argentinien an einem Herzinfarkt. Millionen von Menschen weltweit trauerten um ihn – besonders in seiner Heimat und in Neapel, wo sein Andenken bis heute lebendig ist.
Sergio Siano, geboren 1969 in Neapel, arbeitet seit vielen Jahren als Fotograf für italienische Medien und Buchverlage. Seine besondere Stärke liegt im Erzählen urbaner Geschichten – mit der Kamera und einem feinen Gespür für Atmosphäre, Symbolik und soziale Bezüge. Die gezeigten Fotografien gehören zu seinen bekanntesten Arbeiten.