Burgdorf feiert 200 Jahre Karl Heinrich Ulrichs: Gedenken am Spittaplatz

Organisatorinnen Leonie Siahatgar und Anja Seidel vor der Gedenktafel.

Am kommenden Donnerstag, 28. August 2025, jährt sich der Geburtstag von Karl Heinrich Ulrichs, einem der ersten Vorkämpfer für die Rechte homosexueller Menschen, zum 200. Mal. Zu diesem Anlass lädt Mosaik Burgdorf mit den Organisatorinnen Leonie Siahatgar und Anja Seidel zu einer besonderen Gedenkveranstaltung am Spittaplatz ein – direkt vor der Gedenktafel, die an den Pionier erinnert.

Von 18:30 bis 19:30 Uhr erwartet die Besucher nicht nur ein Stück Geburtstagskuchen, sondern auch spannende Informationen über das Leben und Wirken des Juristen, Publizisten und Aktivisten, der bereits um 1860 für die Entkriminalisierung gleichgeschlechtlicher Liebe eintrat.

„Ulrichs war ein Visionär seiner Zeit. Er hat den Grundstein gelegt für den Kampf, den wir heute leider immer noch weiterführen müssen“, sagt Leonie Siahatgar von Mosaik Burgdorf. Gemeinsam mit Anja Seidel möchte sie den Abend nutzen, um ins Gespräch zu kommen, Netzwerke zu knüpfen und ein Zeichen für Vielfalt und Gleichberechtigung zu setzen.

Gerade in Zeiten eines spürbaren gesellschaftlichen Rechtsrucks ist die Erinnerung an Ulrichs’ Mut aktueller denn je, erklären die Organisatorinnen. „Es ist leider noch immer nicht selbstverständlich, dass LGBTQIA+ Personen die gleichen Rechte und die gleiche Akzeptanz erfahren wie andere“, betont Anja Seidel. „In manchen Bereichen erleben wir sogar Rückschritte. Deshalb wollen wir zeigen: Wir stehen für Offenheit und Solidarität – damals wie heute.“

Zusätzlich macht Mosaik Burgdorf deutlich, dass es an diesem Abend um mehr geht als bloß um Gedenken: „Wir wollen Raum einnehmen und zeigen, dass LGBTQIA+ Personen schon immer zu Burgdorf gehörten und ein Teil dieser Stadt sind“, so Siahatgar.

Unterstützt wird die Veranstaltung vom jugendpolitischen Angebot der evangelischen Kirche, vertreten durch Niklas Kraemer, der mit den Teilnehmenden über aktuelle Fragen zu Akzeptanz und Identität ins Gespräch gehen wird.

„Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, gemeinsam an den Mann zu erinnern, der schon vor über 150 Jahren mutig für eine gerechtere Welt eintrat – und dessen Botschaft heute wichtiger ist denn je“, so die Organisatorinnen.

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