Sven Plöger macht beim Burgdorfer Wirtschaftsforum „gutes Wetter“

Rund 90 Minuten dauerte der humorvolle und aufrüttelnde Gastvortrag von Klimaexperte Sven Plöger.
Foto: Georg Bosse

21 Jahre nach der Gründung und mit aktuell rund 400 Mitgliedern hat sich das Stadtmarketing Burgdorf (SMB) mittlerweile zu einem starken Netzwerk für die lokale Wirtschaft und die Stadtgesellschaft entwickelt. Um dieses Netzwerk weiter zu festigen, wurde das alljährlich stattfindende Wirtschaftsforum ins Leben gerufen. Zu seiner 20. Auflage am gestrigen Mittwoch, 17. September 2025, im Burgdorfer StadtHaus, hatte man sich den fernsehbekannten Meteorologen Sven Plöger als Gastredner eingeladen.

In seiner Anmoderation begrüßte SMB-Vorsitzender Markus Wzietek namentlich die Landtagsabgeordneten Heike Koehler (CDU) und Thordies Hanisch (SPD) sowie Burgdorfs Bürgermeister Armin Pollehn. Darüber hinaus ging sein Dank an Stadtsparkassen-Vorstand Heiko Nebel, an den Filialdirektor der Hannoverschen Volksbank Eckhard Paga und an die Marketing- und Vertriebschefin der örtlichen Stadtwerke, Carmen Bleicher, als langjährige Unterstützer dieser verbindenden Veranstaltung.

Bevor Sven Plöger die Bühne betrat, verriet Heiko Nebel, dass dieser familiäre Verbindung in die Region hat. Der beliebte und geschätzte „Wetterfrosch“ ist in Bonn geboren und versteht es, das Publikum für seine Klimathemen humorvoll und gut gelaunt zu begeistern.

Die Komplexität des fortschreitenden Klimawandels macht er mit seinen Bestsellern populär-wissenschaftlich und fundiert auch Laien verständlich. 

Dazu gehören Untersuchungen und unumstößliche Erkenntnisse über und unter Wasser: „Das Mittelmeer ist stellenweise 30 Grad warm. Ein maritimes Feuer, sozusagen, das invasive Fischarten begünstigt.“ 

Die populistischen Leugner des zunehmenden Klimawandels, wie beispielsweise der US-amerikanische Präsident Donald Trump, würden einer kognitiven Dissonanz unterliegen. Schönreden bringt nichts und Populismus schafft nur Probleme, so Plöger. „Es ist wissenschaftlich ausgemacht, dass die Transformation kommen wird. Ein verschwundener Gletscher liefert kein Wasser mehr und auftauender Permafrost verursacht Gesteinslawinen. Das ist Physik und keine Fantasie“, sagte der Wetterexperte mit Nachdruck.

Plöger weiter: „Die heißen Tage werden überproportional bei uns zunehmen und die Städte mit Hilfe von Pflanzen/Bäumen mit ‚Migrationshintergrund‘ ein wenig heruntergekühlt werden müssen, denn diese sind mit solchen klimatischen Verhältnissen bereits vertraut.“ Also: „Zieht euch warm an – es wird noch heißer.“

Angesichts dieser Aussichten ist kluges Handeln gefragt, das zwar schwieriger aber enkelfähig sei, wurde Sven Plöger noch einmal deutlich. 

Bevor anhaltender Beifall aufbrauste, gab der Meteorologe den Anwesenden noch etwas zum Nachdenken mit auf den Weg: „Dieser Planet braucht uns Menschen nicht, aber wir brauchen ihn.“

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